Ghosthunter NRWUP & RLP

"Die Geisterjäger"

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Geführte Interviews

Mit Alexa "Hoaxmistress" von Hoaxilla vom 16.02.2016.

 

1.) Wie bist Du auf die Idee gekommen, ein Buch zum Thema „Ghosthunting“ zusammen mit Dr. Sebastian Bartoschek zu schreiben?

 

Sebastian hat mir von dem Projekt erzählt, als wir uns bei der Konferenz der GWUP in Berlin getroffen haben. Das war schon 2011, wenn ich mich richtig erinnere. Ich fand seine Idee, das Thema Ghosthunting zu behandeln, sofort interessant – sofort nachdem er mir erklärt hatte, was das ist, denn ich hatte mich zwar während des Studiums der Europäischen Ethnologie in Münster seinerzeit schon mit der Kulturgeschichte des Spiritismus und mit Geistern in den verschiedenen Formen von Volkserzählungen beschäftigt, aber ich hatte keine Ahnung, dass das Thema wieder so aktuell geworden ist.

 

Ich habe dann angeboten, mich mit einem Vorwort zu beteiligen, einem kurzen Abriss über die Entwicklung des Geistermotivs. Daraus wurde dann eine Koproduktion und eine tolle Zusammenarbeit mit Sebastian.

 

2.) Hast Du selbst schon einmal etwas erlebt (eine Sichtung, Berührungen, Wahrnehmung von Stimmen oder Geräuschen), was Du auf Anhieb und im Nachhinein nicht wirklich erklären kannst? Wenn ja, was hast Du erlebt?

 

Leider habe ich so etwas noch nicht erlebt. Ich meine nur, dass ich während einer Studienfahrt in einer englischen Jugendherberge, die sich in einer Burg befand, einmal nachts Schritte im Zimmer gehört habe, die sich direkt an meinem Bett vorbeibewegten, obwohl ich niemanden sehen konnte. Aber ich fürchte, dass einfach jemand im Zimmer über mir herumgelaufen ist. Schade eigentlich.

 

3.) Wie denkst Du allgemein über Ghosthunter / Menschen, die versuchen paranormalen Phänomenen auf den Grund zu gehen, wenn sie selber oftmals nicht aus dem naturwissenschaftlichen Bereich kommen?

 

Ich finde es großartig, wenn Menschen neugierig und wissbegierig sind und sich Mittel und Wege suchen, um Dingen auf den Grund zu gehen. Ich finde, der Austausch zwischen Naturwissenschaftlern und Ghosthuntern könnte besser sein, aber das liegt natürlich keineswegs nur an den Ghosthuntern.

 

Ich finde es selbst unfassbar spannend, sich mit angeblich paranormalen Erscheinungen zu beschäftigen, ich gehe – wie die Skeptiker – eben nur nicht von der Grundannahme aus, dass eine Weiterexistenz der Seele nach dem Tod belegt ist. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man zwar einander kritisch gegenüberstehen und trotzdem einen lohnenswerten Gedankenaustausch pflegen kann.

 

Was ich gerade an den Ghosthuntern mag, ist ihr Wunsch, zum einen solche Phänomene zu untersuchen und zum anderen, Leuten zu helfen, die meinen Opfer eines Spuks zu sein. Die allermeisten Ghosthunter, die ich kenne, gehen sehr verantwortungsvoll mit ihren Klienten um.

 

Wenn ich allerdings das Gefühl habe, dass die vermeintlichen Spukopfer übers Ohr gehauen oder bedrängt werden, reagiere ich eher ungehalten.

 

4.) Welche Eigenschaften sollten Menschen, die ernsthaft paranormale Phänomene untersuchen (Deiner Meinung nach), mitbringen?

 

Am besten ist Unvoreingenommenheit. Ein amerikanischer Skeptiker (ich glaube Dr. Joe Nickell) hat mal gefordert, dass Ghosthunter eigentlich gar nicht wissen dürften, ob es an dem Ort den sich untersuchen werden, spukt oder nicht und auch keinerlei Geschichten darüber kennen. Aber das ist in der Praxis natürlich in den seltensten Fällen umzusetzen.

 

Neugier ist wichtig, das erwähnte ich ja schon, und ein Grundverständnis physikalischer Zusammenhänge. Im Umgang mit den Menschen, die Ghosthunter um Hilfe bitten, ist Einfühlungsvermögen nötig und ein großes Maß an Verantwortungsgefühl.

 

5.) Wie ist Deine Meinung über das besonders bei Jugendlichen leider sehr „beliebte“ Gläserrücken? Hast Du schon selber einmal Gläserrücken gemacht und falls ja, kam es zu Bewegungen des Glases oder verlief es ereignislos? Oder gab es auch andere Versuche der Kontaktaufnahme?

 

Also merkwürdigerweise habe ich das selbst noch nie ausprobiert. Nicht mal als Teenager. (Ich hab dafür andere Sachen ausprobiert, zu denen wir gleich noch kommen.)

 

Das Gläserrücken ist natürlich ein reizvolles Gemeinschaftserlebnis (auch wenn ich natürlich nicht davon überzeugt bin, dass dahinter ein übernatürliches Phänomen steckt, sondern die Addition von unbewussten Muskelbewegungen).

 

Ich weiß nicht, wieviele der Jugendlichen die so etwas machen, das dann auch wirklich ernst nehmen. Aber wenn eine sensible Person so etwas praktiziert und die Stimmung in der Gruppe dann auch noch hochkocht, kann es vielleicht sogar gefährlich sein. Wie bei allen Dingen ist das Maß entscheidend. Wenn man etwas zu oft macht und sich hineinsteigert, wird es ungesund.

 

6.) Wie beurteilst Du den Umgang mit paranormalen Themen hier in Deutschland gegenüber den Britischen Inseln und den U.S.A.?

 

In Deutschland wird das Thema eher belächelt, das fällt einem häufiger auf. Es wird als ein Kuriosum betrachtet, das zwar irgendwie ganz witzig ist, das man aber nicht ernstzunehmen braucht. Die Briten gehen viel lockerer mit Spuk und Geistern um, zwar auch manchmal mit einem Augenzwinkern, aber nicht so abschätzig, wie es hier oft der Fall ist.

 

Besonders die Leute, die meinen Opfer einer Spukerscheinung zu sein, sollte man nicht belächeln, das stört mich zum Beispiel auch an manchen Skeptikern. Ich bin zwar was das Thema paranormale Phänomene angeht, kritisch, aber ich möchte grundsätzlich die Menschen, die mit so etwas zu tun haben, zumindest erstmal anhören und ihnen Verständnis entgegenbringen, auch wenn ich ihre Grundannahme nicht teile.

 

7.) Bist Du immer schon ein skeptischer Mensch gewesen?

 

Ich habe als Teenager wie verrückt die Tarotkarten gelegt und gependelt, habe geglaubt, dass an den vielen Geschichten über Spuk und Geister, die in meiner Familie kursierten, etwas dran ist und mich brennend fürs Wahrsagen und für Medien interessiert. Aber je mehr ich darüber gelesen habe, desto kritischer habe ich das alles gesehen. Und als mir auffiel, wie unfrei mich dieses ständige Gefühl macht, bei einer anstehenden Entscheidung erstmal die Karten legen „zu müssen“, habe ich das alles seinlassen und mich lieber damit befasst, warum Menschen so gerne an diese Dinge glauben und wie sich diese Techniken und Geschichten im Laufe der Zeit verändert haben.

 

8.) Es gibt ja in verschiedensten Kulturkreisen und Religionen die „Annahme“, dass es zu Wiedergeburten kommt und die Seele unsterblich ist, wie denkst Du darüber?

 

Ich sehe es als nicht belegt an, dass so etwas wie Wiedergeburt existiert. Die Hinweise, die es darauf gibt, lassen sich auch auf andere Weise erklären, die im Einklang mit den Naturgesetzen steht.

 

Es ist zuerstmal sehr schmerzlich, wenn man so ganz und gar den Glauben aufgibt, dass die Existenz nach dem Tod irgendwie weitergeht. Aber vielleicht konzentriert man sich auch eher auf das Hier und Jetzt, wenn man akzeptiert, dass man nur die eine Chance hat, etwas aus seinem Leben zu machen.

 

9.) Was wäre ein Beweis für Dich, der Dich überzeugen könnte, dass die Existenz von Paranormalem (Geister) in Erwägung gezogen werden könnte?

 

Das ist wirklich eine gute Frage. Ehrlich gesagt, werde ich das wohl nicht wissen, bis ich es erlebe. Wahrscheinlich müsste mir der Geist direkt, irgendwo auf weiter Flur in die Arme schweben, damit ich überzeugt bin. :)

 

10.) Wenn man von Paranormalem und Ghosthuntern spricht, kommt man zwangsläufig nicht an dem Thema Medium vorbei, da diese manchmal (je nach Team) auch mit eingebunden werden. Wie denkst Du über diese Kombination (Ghosthunter/Medium) und auch gerade in Bezug auf Untersuchungen in Privathaushalten?

 

Wenn alle Beteiligten sehr zurückhaltend agieren und das Wohlergehen des Klienten im Blick haben, ist das okay. Aber es darf (das gilt für das Medium und die Ghosthunter) nicht der Wunsch Überhand nehmen, ein paranormales Phänomen zu entdecken.

 

Die psychische Verfassung Derjenigen, die das Team um Hilfe gebeten haben, muss im Vordergrund stehen. Wenn man merkt, dass die Situation diesen Menschen nicht guttut, sollte man die PU abbrechen und lieber einen Psychologen einschalten.

 

11.) Wenn Dir eine Person erzählen würde, dass sie glaubt, dass es bei ihr zuhause spukt, weil sie selber einen Geist gesehen hat und Gegenstände sich vor ihren Augen bewegen, wie würdest Du darüber denken und reagieren?

 

Ich wäre neugierig und würde die Person darum bitten, dass ich sie besuchen und mir Vorort selbst ein Bild von der Situation machen darf.

 

12.) Wenn Du eine Nacht in einer alten verlassenen Psychiatrie verbringen müsstest (z.B. wegen schwerem Unwetter und einer Autopanne), was für drei Gegenstände würdest Du Dir aus dem Wagen mitnehmen?

 

Heißt das, ich wäre allein dort? Würde ich niemals durchstehen, egal was für Gegenstände ich dabeihätte. Ich bin durch und durch Skeptikerin und ich weiß es ist total bekloppt, aber ich hätte unfassbare Angst. Ich hab einfach zu viele Horrorfilme gesehen. :D

 

Vielen Dank Alexa, dass Du Dir die Zeit genommen hast, um unsere Fragen zu beantworten.

Mit Robb Demarest (März 2015)

 

(bekannt aus der TV-Doku-Serie "Ghosthunter International"). Das Interview wurde in englischer Sprache geführt.

Mit mit Dr. Mark Benecke zum Thema „Paranormales“ am 04.06.2014

 

Nochmals vielen Dank für die Bereitschaft und dem Interesse an einem Interview über Paranormales.

 

1.) Wie denkst Du über Paranormales (Geister, Spuk)? Wie würdest Du Geister (Geistererscheinungen) definieren?

 

"Als alles, was Menschen gedanklich verfolgt, in Unruhe versetzt, beschäftigt. Unbewältigte Ängste, sowas.

 

Wie auch in den angloamerikanischen Geistergeschichten und neuerdings auch den asiatischen Filmen: Alte Schuld, Vergehen, die noch gesühnt werden könnten, all solche Dinge. Gibt’s ja sogar für ganze Völker, etwa die “gruseligen” Indianerfriedhöfe — tja, da fühlt sich wohl der weiße Mann zurecht ganz weit unten im Hirn schuldig, ohne es natürlich jemals nach außen zu zeigen…aber es holt ihn dann ein.

 

Bei South Park findet sich gutes Material dazu: Season 2, Episode 15: “Spookyfish” und natürlich in Bezug auf Schwarze bei Bowling for Columbine."

 

2.) Hast Du schon einmal etwas erlebt (eine Sichtung, Berührungen, Wahrnehmung von Stimmen oder Geräuschen), was Du auf Anhieb und im Nachhinein nicht rational erklären kannst? Wenn ja, was hast Du erlebt?

 

"Was heißt schon rational erklären? Ich bin kein Physiker und kein Psychologe, sondern Biologe. Ich bin also kein Experte für alle rationalen Details. Ich versuche daher meist gar nicht, irgendwas rational zu erklären: Freude, Trauer, Zwanghaftigkeit, sich in etwas Vertiefen — mir ist recht egal, wie man das erklären könnte (kann man sehr leicht, es gibt ja reichlich gute Studien), ich nehme es einfach so hin.

 

Wenn ich irgendwo einen Schatten sehe, denk ich nicht lange darüber nach, und wenn ich ein Polarlicht sehe, dann überwältigt es mich — einfach so. Immer entspannt bleiben… ;)"

 

3.) Du interessierst Dich sehr für das Thema „Vampirismus“. Könnte es sich bei den Erzählungen von Vampiren (Wiedergänger) nicht evtl. auch um die Seelen der Verstorbenen handeln, die von Generation zu Generation um Details erweitert wurden?

 

"Na klar, ich kenne Menschen mit “alten Seelen”, die reif und weise sind, weil sie erstens viel erlebt haben und zweitens auf eine spannende, tiefe Art damit umgehen.

 

Natürlich kann es sein, dass das sozusagen stoffliche Seelen sind, die von Generation zu Generation wandern. Aber warum sollte das so sein? Ich verstehe nicht, warum man das annehmen möchte.

 

Wandernde, stoffliche Seelen sind einfach eine schöne, religiöse Vorstellung, die so wie Geschichten von Buddha, Christus und dem Spaghettimonster Menschen positiv beeinflussen können. Es ist ein Glauben, für den es keinen objektivierbaren Beleg gibt. Mir ist es zu mühsam, etwas anzunehmen, das nicht belegbar ist."

 

4.) Es gibt die These der „21 Gramm“, dem Gewicht der Seele, wo Anfang des 20. Jahrhunderts bei Experimenten unterschiedlicher Wissenschaftler feststellt wurde, dass in dem Moment des Todes die Person ca. 21 Gramm leichter wurde. Man tendierte dann dazu, diese 21 Gramm der Seele zuzuschreiben, die den Körper verlassen hatte. Wie denkst Du als Kriminalbiologe darüber?

 

"Ist überhaupt nicht messbar, weil die Waage — hier ja wohlgemerkt samt Bett (!) — niemals eine derartige Messgenauigkeit hatte. Probiert es einfach selber aus. Ihr werdet staunen, dass die Waage die ganze Zeit schwankt, und zwar um deutlich mehr als 21 Gramm.

 

Das ist so eine ganz typische Geschichte: Das Experiment könnte man super-super-superleicht im Altenheim oder Krankenhaus oder Hospiz nachkochen, überhaupt kein Problem — macht aber keiner. Warum? Weil’s halt Schmarrn ist und auch Seelengläubige — die an eine stoffliche Seele, die sich sozusagen vom Körper ablösen kann, glauben — wissen, dass sie ihre Zeit nützlicher in was anderes stecken.

 

Nochmal: Das ist keine Glaubensfrage, sondern sehr leicht prüfbar. Wer es behauptet, soll es auch beweisen."

 

5.) Wie ist Deine Meinung über das besonders bei Jugendlichen leider „beliebte“ Gläserrücken? Hast Du schon selber einmal Gläserrücken gemacht und falls ja, was hast Du erlebt?

 

"Es ist ja bekannt, wie es funktioniert, muss ich gerade Euch nicht darlegen. Ich halte Gläserrücken, Ouija und dergleichen für spannende, verblüffende Experimente, die zeigen, wie leicht und gerne sich unser Gehirn eine angeblich übernatürliche Ursache zusammenbastelt, wenn das Nachprüfen zu viel Aufwand ist. Ist wie mit den 21 Gramm…"

 

6.) Du hast nach Deinem Studium u.a. in den U.S.A. gearbeitet und dort auch beim F.B.I. Dich weiter ausbilden lassen. Bei uns kann man manchmal Reportagen sehen, dass sich die örtliche Polizei, wie auch das F.B.I. der Hilfe von medialen Menschen bedienen, um in der Aufklärung von Mordfällen weiterzukommen. Wie ist Deine Einschätzung dazu? Kann die Möglichkeit bestehen, dass dies so stimmt?

 

"Ach, wenn die Hütte so richtig brennt, ein Kollege sich persönlich betroffen fühlt oder die Presse Samba tanzt, dann kann es schon mal ganz, ganz selten vorkommen, dass man einem “Medium” zumindest zuhört. Es ist ja auch nie sicher, ob’s nicht der Täter oder die Täterin ist, die checken will, wie viel die ErmittlerInnen schon wissen.

 

Ich habe mal ein “Medium” bei vollem informed consent getestet und das Ganze war ein Desaster: Falsch Negative — damit kann ich ja noch leben —, aber leider auch falsch Positive, also eine Täterbeschreibung mit Phantombild, wo überhaupt nix passiert war.

 

Viele “Medien” wollen wirklich helfen, aber stehen auch auf Aufmerksamkeit. Beides kann man bei polizeilichen Ermittlungen und erst recht im Labor nicht brauchen, da gehts nur um beweisbare Tatsachen, um sonst nichts. Es muss messbar und prüfbar sein. “Medien” und WünschelrutengängerInnen versagen einfach dauernd in Tests und es ist langweilig und zeitraubend, mit ihnen zu arbeiten. Ich mache es jedenfalls nicht mehr. Wenn Euch der Artikel mit dem Test interessiert:

 

Einsatz von übersinnlichen Fähigkeiten: Test eines "Mediums" bei Tötungsdelikten. Kriminalistik, 65. Jahrgang, Heft 10/2011, S. 628—634.

 

Was mich am meisten nervt, ist das Verleugnen, wenn’s nicht klappt. Ich kann zum Beispiel kochen, aber bin ziemlich ungeschickt beim Regale zusammenschrauben. Das sehe ich ein und rede mir nicht ein, dass ich super Regale zusammenschrauben kann oder dass es nur deswegen schief geht, weil mir jemand zuguckt und dass es beim nächsten Mal sicher besser ist und dass überhaupt immer irgendwas ausserhalb von mir schuld daran ist, dass es nicht klappt. Wenn ich das zehnte Regal scheiße zusammengeschraubt habe, muss ich auch mal einsehen, dass ich halt was anderes besser kann. EsoterikerInnen können da wirklich völlig verbohrt und anstrengend sein, egal, wie oft sie versagt haben.

 

Anstatt ihre Empathie, Freundlichkeit, Wärme und ihren Wunsch nach Aufmerksamkeit in was Schönes zu verlagern — etwa Menschen zuzuhören und ihnen durch Handreichungen und seelische Zusprache zu helfen — versuchen sie stattdessen, sich und anderen etwas einzureden, was widerlegt ist und nicht klappt. Ich finde das schade.

 

Ihr als Geistersucher wollte ja Menschen helfen und Dinge prüfen — das finde ich deutlich besser."

 

7.) Schauen wir einmal in die Zukunft: Wenn Du die Möglichkeit hättest Dich für eine Stunde mit der Seele / dem Geist einer berühmten Person (im positiven, wie auch negativen Sinne) zu unterhalten, wer wäre die Person und was würdest Du gerne von ihr wissen wollen?

 

"Wie der Kölner sagt: Watt fott is, is fott. Ich kenne zum Glück genug interessante Seelen mit echten — teils sogar sehr ansehnlichen — Körpern, mit denen ich mich gerne und genug beschäftige.

 

Mir reicht die bunte, verrückte, irre, lustige, traurige und wilde Welt, die wir haben. Es ist schon spannend genug, dort klarzukommen ;)

 

Und wem das nicht reicht: Guckt Euch einfach mal auf einer Wiese ein Insekt an oder begebt Euch in eine spirituelle Umgebung, die Euch gefällt. Wer diese uralten Wunder an sich ran lässt, dürfte hinreichend geflashed sein ;)"

 

 

Danke, dass Du Dir die Zeit für die Beantwortung unserer Fragen genommen hast.

 

„Sehr gerne. Ich drücke Euch die Daumen für alle künftigen Geistersuchen.“


Kontaktdaten

 

Dr. Mark Benecke

Postfach 250411, 50520 Köln

Homepage: http://home.benecke.com

 

Foto: Thomas van de Scheck für Benecke.com

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